Das Abtauchen in andere Welten, einmal jemand anderes sein oder die Realität kurz ausblenden ist für viele ein erstrebenswerter Traum. Dieser kann durch moderne Technik wahr werden.
Im Computerclubhouse der Kinderfreunde können Kinder und Jugendliche kostenfrei neueste Technik ausprobieren und damit umgehen lernen, um unter anderem im späteren Berufs- oder Alltagsleben neuen Medien offen gegenüber zu stehen. Eine für die Zukunft wichtige Neuerung ist die virtuelle Realität, welche über eine VR-Brille (=Virtuelle Realität) vermittelt werden kann.
Seit ungefähr einem Jahr kann mit so einer VR-Brille experimentiert werden und sorgt immer wieder für Faszination.
Einführung der VR-Brille
Bei der Anschaffung der VR-Brille und der PS4, war uns bewusst, dass jedes Kind und jede/r Jugendliche/r diese Geräte in Kombination ausprobieren möchte und die Nachfrage groß sein wird. Demnach hatten wir an dem Tag an dem sie zur Verfügung standen ausgelost, wer die Ehre hat, es zuerst zu versuchen (nach einer nötigen Inspektion durch die Mitarbeiter/innen selbstverständlich 😉 ). Nach einer festgelegten Reihenfolge durften nun alle nacheinander in die virtuelle Realität eintauchen, nach einer Sicherheitseinweisung und Erklärung. Jede/r hatte hierfür 15 Minuten Zeit, wobei wir zum Ausprobieren ein Spiel namens „VR Worlds“ besorgten, ein für die VR-Brille entwickeltes Spiel.
Aller Anfang ist schwer
In den Sicherheitshinweisen der VR-Brille steht, dass für genügend freien Raum um die Person, welche die Brille trägt, gesorgt werden soll. Dieses bestätigen wir. Wir haben Zuschauer/innen, welche auf ihre Zeit mit der Brille warteten gebeten, einen genügend großen Sicherheitsabstand um das Kind mit der Brille zu wahren. So konnte das Kind ungestört agieren und mit „Händen und Füßen“ spielen, ohne dabei ein anderes oder sich selbst zu verletzen.
Außerdem achtete stets ein/e Mitarbeiter/in darauf, dass die Hauptperson nicht einer Wand, einem Fenster oder dem Bildschirm zu nahe kam.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der uns aufgefallen ist, ist das die Kinder und Jugendlichen, insbesondere die jüngeren, anfänglich eine Hemmschwelle hatten, der Realität zur Gänze zu entfliehen. Wenn man die Brille aufsetzt fühlt es sich an, als ob man im Spiel wäre und man bekommt von der Umgebung nur wage Bruchstücke mit. Das machte einigen Kindern Angst. Diese konnte man nehmen, indem man die Hand oder Schulter des Kindes hielt. Dadurch behielten sie stets einen physischen Kontakt zum Hier und Jetzt.
Auch nach über einem Jahr ist die PS4 mit der dazugehörigen VR-Brille nicht aus dem Computerclub wegzudenken. Täglich fasziniert sie die Kinder und Jugendlichen durch das Eindringen in ein Spiel für ein paar Minuten und regt ihre Fantasie an.
Marcel Ploner