Im Zuge des Jahresschwerpunktes „Medienkompetenz“ kam die Projektidee auf, in der Parkbetreuung, Bewegung mit Medien-Awareness zu kombinieren. Und was würde sich besser dazu eignen, als ein GoPro-Projekt und dem Thema „Ein Tag im Park“?
Wie ein Berserker läuft ein Kind durch den Park. Springt hoch auf das Klettergerüst, läuft über die Hängebrücke, rutscht die Wendelrutsche hinab und kaum unten angekommen, sprintet es weiter zu einer Schaukel, auf die es sich hinsetzt, um nach viel Schwung-holen wieder von ihr abspringt und auf allen Vieren landet. Ein Strahlen im Gesicht. Aber nicht nur das: auf dem Kopf des Kindes befindet sich ein eigenartiges, schwarzes Band, auf welchem ein kleines viereckiges Kästchen befestigt ist: eine Kamera, genauer, eine GoPro Kamera.
Das Kind war gerade dabei, seinen vorher ausgedachten Spielplatz Parkour, in Aktion zu filmen. Bevor die Kamera von uns Parkbetreuer*innen ausgehändigt wurde, erklärten wir, welche Datenschutzrichtlinien es gibt und machten sie darauf aufmerksam, dass man diese beim Filmen beachten muss. Gerade in der heutigen Zeit, in der Medien allgegenwärtig sind und es ein leichtes ist, mit dem eigenen Handy Kurzfilme zu drehen, ist es wichtig über Pflichten und Rechte Bescheid zu wissen.
Dann skizzierten die Kinder ihre Ideen. Sie zeichneten kurze Filmscripts auf weiße Blätter. Dabei überlegten sie, welche Möglichkeiten eine Kamera bietet, die man an seinem Körper festschnallen kann und keinerlei Bewegungsfreiraum nimmt. Es war für sie vor allem spannend auszuprobieren, den Blickwinkel der Kamera zu ändern und im Nachhinein zu beobachten, wie es aussieht, wenn die Kamera nach oben, unten, vorne oder hinten gerichtet ist, während man Ball spielt, mit einem Roller durch den Park rast oder versucht ein anderes Kind zu fangen. Plötzlich wurde eine andere Perspektive, von dem gerade selber Erlebten, eingenommen – ein faszinierendes Erlebnis.
Als Abschluss wurden kurze Filmsequenzen zusammengeschnitten, mit einem geeigneten Sound, aus dem GoPro Schnittprogramm, unterlegt und dann gemeinsam im Park angesehen.
Eveline Schmutzhard, Parkbetreuung, Wiener Familienbund