Von Jelena Andrekulovic
Anlässlich des Weltfrauen*tages hat sich die PAHO Aktivitäten zum Thema Frauen*rechte überlegt. Dazu organisierten wir verschiedene Spiele, die der Zielgruppe näherbringen sollten, dass Gewalt, Diskriminierung sowie Rechte von Frauen* allgegenwärtig und gesellschaftlich relevant sind. Für die jüngsten Besucher:innen bereiteten wir das „Wäscheleinenspiel“ vor.
Links und rechts wurden an einer Wäscheleine Zetteln, wo jeweils „Männlich“ und „Weiblich“ oben standen, angebracht. Daneben gab es Kärtchen mit verschiedenen Tätigkeiten. Die Kärtchen sollten nach eigenem Ermessen von den Besucher:innen an der Leine zugeordnet werden. Dieses sollte ein Reflektieren über Stereotype, wie zum Beispiel, dass die Tätigkeit „Bügeln“ von der Zielgruppe als rein weibliche Aufgabe empfunden wird, während beispielsweise „In der Werkstatt arbeiten“, etc. als eine männliche Aufgabe von ihnen definiert wird, ermöglichen.
Das Spiel diente dazu, Vorurteile gemeinsam zu reflektieren, besprechen und abzubauen. Für die Teenies und Jugendlichen wurden anhand eines Kahoots Quiz die wichtigsten Fakten zum Weltfrauen*tag gemeinsam erarbeitet.
Anschließend wurden anhand von Emojis oder unserem Aufstellspiel bestimmte Situationen, denen Frauen im Alltag regelmäßig ausgesetzt sind, in der Gruppe besprochen. Daraus ergaben sich auch für uns wichtige Diskussionen. Für die Jugendlichen war hierbei insbesondere ein Interesse zur Verhinderung von Gewalt an Frauen* beobachtbar. Ebenso wurden mögliche kulturelle Unterschiede, Erwartungen und ein Ausbrechen von traditionellen Rollenbildern besprochen. Beim Mädchen*nachmittag haben wir uns in gemütlicher Atmosphäre mit Popcorn, Nachos und Gummizeug, den Film „Hidden Figures“ angesehen. Im Bezug auf den Film sind neben genderspezifischen Fragen auch viele Unsicherheiten bezüglich Rassentrennung und Diskriminierung aufgekommen.
Letztendlich wurden von uns sogenannte Heldinnen*, die sich für Frauenrechte besonders einsetzen sowie Statistiken zu Rollenbildern und ungleicher Bezahlung auf Instagram gepostet und in einem Quiz weiter aufgegriffen.
Als Reaktion konnten wir vor Allem ein Unverständnis bezüglich des ungleichen Gehaltes für die gleiche berufliche Tätigkeit beobachten, welches als sehr ungerecht empfunden wurde. Die oben beschriebenen Methoden hatten das Ziel, die Kompetenzen und Ressourcen der Jugendlichen zu stärken sowie sie zu einem selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Handeln zu animieren.
Des Weiteren konnten ihre Zivilcourage, Solidarität, Empathie und ihr Demokratiebewusstsein gestärkt und eine Rollenidentität abseits von stereotypen Erwartungen gefunden werden. Insgesamt wurden die Aktivitäten zu Frauen*rechte von den 20 weiblichen* und 54 männlichen* Teilnehmer: innen als gesellschaftlich relevant empfunden, wobei einige auch passiv mitgemacht haben. Wir haben positives Feedback erhalten und möchten deswegen auch zukünftig frauen*spezifische Schwerpunkte in der Arbeit mit der Zielgruppe setzen.
Jugendzentrum Hanssonsiedlung