DISCORD – der neue virtuelle Kommunikationsort für Jugendliche und Jugendarbeiter_innen?

In Zeiten des „homeschoolings“ und des „social distancing“ sieht sich die Jugendarbeit mit neuen Herausforderungen konfrontiert, allen voran mit der Frage „Wie, wo und wann tritt man mit Jugendlichen online in Kontakt?“

Sieht man sich die Hauptkommunikationsquellen der Jugendlichen 2020 an, ist nach dem Jugend-Internet-Monitor WhatsApp und Youtube mit jeweils 91% immer noch an erster Stelle. Stelle zwei und drei nehmen Instagram (76%) und Snapchat (62%) ein. Dass die einzelnen sozialen Netzwerke unabhängig voneinander agieren und unterschiedliche Kommunikationsräume/kanäle öffnen, macht sich DISCORD zu Nutzen, indem es als interaktive Plattform auftritt und sich als „All in One“ Paket präsentiert. Es ist ein Ort der Kommunikation, der seinen Ursprung in der Gaming Branche hat und auch in der e-sports Liga eine große Rolle spielt. Nach und nach ist DISCORD dann nicht nur bei den Gamern immer beliebter geworden, sondern hat sich auch dahingehend etabliert, dass man mit Freunden in Kontakt treten oder zB. Gruppen bilden/beitreten kann.

DISCORD hat gegenüber anderen sozialen Netzwerken den Vorteil, dass sich Menschen (auf unterschiedlichen Servern, die nach Interesse variieren) zusammenfinden und miteinander per Video, – Text, – oder Audiochat unterhalten/austauschen können.

In der Medienlandschaft ist DISCORD zwar bei Jugendlichen momentan noch mit 17% im unteren Bereich angesiedelt, hat aber um 4% gegenüber den Vorjahr zugelegt.

Wir, das Jugendzentrum JUMP Marco Polo hat DISCORD als virtuellen Raum gefunden, um Online – Jugendarbeit möglich zu machen.

Aufgebaut haben wir unseren DISCORD Server vom Konzept her wie das Jugendzentrum mit einem „Eingang“( hier kommen Jugendliche hin, wenn diese zum allerersten Mal auf der Plattform sind), Jugendliche die schon durch den „Eingang durch“ sind, können sich in diversen Sprachkanälen (Jugendcafé; Nachhilferaum; Playstation; Handyspiele, etc.) und Textchannels (z.B. Tagesprogramm und aktuelle Infos ansehen; im „Chatraum“ miteinander schreiben) aufhalten und sich sowohl untereinander, als auch mit uns Jugendarbeiter_innen verständigen. Neben der Sprach, – und Textfunktion ist es ebenfalls möglich, Videoanrufe zu tätigen. Gruppenanrufe bis zu 10 Personen sind möglich, in den Sprachkanälen selbst ist die Teilnehmer_innenanzahl unbeschränkt.

Die interaktive Plattform bietet nicht nur Platz zum Quatschen und Schreiben, sie lädt auch zum gemeinsamen Zocken und Spielen ein. Durch die Möglichkeit der Sprachfunktionen, ist es einfach, zeitgleich mit Jugendlichen zu reden und über PS4 oder Steam zu interagieren. Ein weiterer, positiver Aspekt dieser Onlineplattform ist es, dass wir an der Lebenswelt der Jugendlichen aktiv teilhaben können, um auf ihre aktuellen Lebenssituationen eingehen zu können. Nach Bedarf gibt es auch das Angebot der Nachhilfe und der vertraulichen Einzelgespräche.

Unseren Erfahrungen nach, ist DISCORD für Jugendliche eine virtuelle Wohlfühlzone und verlängertes Wohnzimmer geworden, wo man der sozialen Isolation ein Stück weit entkommen kann und der Zielgruppe das Gefühl des „Zusammen ist man weniger alleine“ gibt.

Short Facts

DISCORD steht Nutzer_innen kostenfrei zur Verfügung, registrieren ist mit einer gültigen E-mail Adresse möglich. Die APP kann auf mobilen Endgeräten installiert werden (Handy, Tablet und Co.), als auch für den Computer heruntergeladen werden. Möchte man sich die APP nicht herunterladen, so kann man auch direkt über den Internetbrowser einsteigen.

Asha Heinreichsberger
JUMP Jugendzentrum Marco Polo
Verein Wiener Jugendzentren

Kontakt:

Stadt Wien MA13

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