Das für viele Kinder eher unangenehme Zahnthema wollten wir mit einem fröhlichen, kurzen Theaterstück positiv aufladen und mit erfreulichen Erlebnissen verknüpfen. Zudem sollte das Stück im Park aufführbar sein und mit einfachen Mitteln umgesetzt werden. Soweit zu unseren Ambitionen, denn seit Jahren war uns aufgefallen, dass viele unserer jungen Parkbesucher*innen an Karies litten und oft zuckerhaltige Getränke und Süßigkeiten konsumierten.
Luzi und die Zahnkönigin“ ist eine kurze Geschichte übers Zähneputzen ohne erhobenen Zeigefinger für Kinder ab 6 Jahren. Dabei geht es um Luzi, die Schokolade liebt und nach dem Zähneputzen noch heimlich im Bett Schokolade isst. Als sie einschläft, träumt sie, dass sie braune und löchrige Zähne hat und ihr die Zahnkönigin Dr. Diamantopoulus begegnet. Aber auch die Zahnkönigin leidet an Karies und gemeinsam zaubern sie die Zahnkrone wieder weiss. So erfährt Luzi den Zaubertrick für gesunde Zähne.
Die Geschichte entwickelten wir während eines Brainstormings im Team. Zeitgleich entstand die Idee eines überdimensionalen Zahnes, der als Krone aufgesetzt werden kann. Diese „Zahnkrone“ formten wir aus Hasendraht und beklebten sie mit Papiermaschee. Die anderen Requisiten waren schnell besorgt: ein weißer Mantel für die Zahnkönigin, ein Pyjama und eine Decke für Luzi, ein Besen als Zahnbürste, Plastilin für die Karies und ein Faschingsgebiss mit braunen Zähnen. Als Bett für Luzi diente eine Parkbank. Bevor wir uns in den Park wagten, erarbeiteten wir die Szenen und spielten sie ein paar Mal durch.
Ohne Publikum gibt es kein Theater, also kündigten wir am Tag der Aufführung das Stück an – in den sozialen Medien, mündlich vor Ort im Park sowie schriftlich auf einem Stück Karton. Schließlich versammelte sich eine ansehnliche Runde um uns. Es waren neben den Kindern auch viele Erwachsene gekommen, darunter einige Mütter und Väter. Dass uns die Kinder aus der Parkbetreuung kannten, brachte uns Schauspieler*innen gefühlt einen Sympathie-Bonus ein. Sie hatten uns noch nie derart verkleidet gesehen und in einer Rolle erlebt, was sie ziemlich amüsierte. Nachdem wir von unserem Publikum großzügig mit Applaus bedacht wurden, boten wir den jüngeren Kindern an, ein Zahnpuzzle zusammenzusetzen. Dazu hatten wir zwei Puzzles mit der schematischen Darstellung eines Zahnes im Querschnitt vorbereitet. Wir breiteten die Puzzleteile am Boden aus und die Kinder gruppierten sich um uns. Dabei sprachen wir über Zahngesundheit, Zähneputzen und das gespielte Theaterstück.
Umsetzen lässt sich dieses Projekt am besten mit Kolleg*innen, die gerne Theater spielen, improvisieren und Spaß daran, sich ein Stück einfallen zu lassen. Die Spielfreude springt augenblicklich auf das Publikum über und eröffnet die Möglichkeit auf Gespräche im Anschluss.
Kontakt:
Barbara Wackerle, Verein zur Förderung der Spielkultur,