Study Visit zum Thema Inklusion in Aarhus, Dänemark

Das Ziel des Study Visits Ende Mai in Aarhus, Dänemark war: Einblicke in die dortige Kinder- und Jugendarbeit zu gewinnen, vor allem in Bezug auf Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen. Damit einher ging der Austausch mit den teilnehmenden Fachkolleg*innen aus Island, Finnland, Deutschland und Dänemark.

Wohlstand und sozialer Ausgleich

Besonders auffällig in Dänemark ist der hohe Lebensstandard und das Sozialsystem, welches durch hohe Steuersätze finanziert wird. Es entstand der Eindruck, dass die Sozialleistungen der Bevölkerung in allen Lebenslagen zugutekommen, sei es als Kind oder jugendliche Person oder als studierende Person oder im Alter. Die gute Finanzierungslage war in den verschiedenen Jugendzentren spürbar, beispielsweise bei der technischen und sonstigen Ausstattung: 3D-Drucker, Musikräume und Tonstudios, Siebdruck und Keramikwerkstätten, Gaming-PCs inklusive Gamingsesseln ermöglichen das Ausprobieren von vielfältigen kreativen Ausdrucksformen.

Partizipation: Das Budget ist für alle sichtbar 

Der Besuch in einem Jugendzentrum, wo Jugendliche (mit und ohne Behinderung) jeden Mittwoch selbst über die Verwendung ihres Budgets abstimmen ist mir in Erinnerung geblieben: Vorschläge für Aktivitäten oder Anschaffungen werden präsentiert inklusive erwarteter Kosten, dann wird abgestimmt. Auf einem Fester steht das Budget der nächsten drei Monate und ist für alle sichtbar, und wird stetig aktualisiert. Ebenso sichtbar sind auf dem Fester bereits getätigte Ausgaben (Posten reichen von „Asiatisch Essen gehen mit allen“ und „Farbe zum Ausmalen“ bis zum Schuhlöffel) inklusive den jeweiligen Kosten dafür.

Ein starkes Netz: Eltern, Fachkräfte und Schule arbeiten Hand in Hand

Das nordische Modell der Jugendarbeit ist anders als das Österreichisch-Deutsche: Jugendzentren in Dänemark sind eine Mischung aus Jugendzentren und Nachmittagsbetreuung: Es gibt (kleine) Mitgliedsbeiträge, die Jugendarbeiter*innen haben Aufsichtspflicht und es besteht eine enge Vernetzung und gute Zusammenarbeit von Eltern, Lehrpersonen, Therapeut*innen und Sozialarbeiter*innen. Die multiprofessionelle Betreuung ermöglicht individuelle Begleitung was gerade für Kinder und Jugendliche mit Behinderung wichtig ist, weil es sicherstellt, dass auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird.

Fachlicher Austausch auf Augenhöhe und Rahmenprogramm

Neben den praktischen Einblicken war der Austausch mit den Kolleg*innen besonders wertvoll. In kleinen Diskussionsrunden und im Plenum sprachen wir über Finanzierung, Strukturen, Herausforderungen und Chancen der offenen Kinder- und Jugendarbeit in den verschiedenen Ländern.
Das kulturelle Rahmenprogramm, wie das gemeinsames Essen in gemütlicher Atmosphäre, das Erkunden der Stadt, eine tolle Bootsfahrt und der Besuch im ARoS Kunstmuseum mit seinem beeindruckenden Regenbogenpanorama haben die Reise abgerundet. Neue Erlebnisse schaffen Raum für neue Ideen, auch über den Arbeitsalltag hinaus.

Fazit

Der Study Visit nach Aarhus hat gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit vieler Berufsgruppen in der Kinder- und Jugendarbeit ist und welch großes Potenzial in kreativen und partizipativen Angeboten steckt. Besonders die inklusive und niedrigschwellige Haltung der dänischen Einrichtungen hat uns beeindruckt und inspiriert. Wir kommen mit vielen neuen Impulsen, wertvollen Kontakten und neuer Motivation nach Wien zurück.

Autor*innen: Jules Heger (WIENXTRA-IFP) und Anna Kiffmann (Wiener Kinderfreunde aktiv, Leitung Robinson-Spielplatz)

Kontaktmöglichkeit: ,

Stadt Wien MA13

WIENXTRA Up ↑

Datenschutz-Übersicht
jugendarbeit.wien

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.

Unbedingt notwendige Cookies

Unbedingt notwendige Cookies sollten jederzeit aktiviert sein, damit wir deine Einstellungen für die Cookie-Einstellungen speichern können.

Drittanbieter-Cookies

Diese Website verwendet Google Analytics, um anonyme Informationen wie die Anzahl der Besucher der Website und die beliebtesten Seiten zu sammeln.

Diesen Cookie aktiviert zu lassen, hilft uns, unsere Website zu verbessern.