Learnings und Erkenntnisse aus dem Projekt „Junges Wien – my Story“
Das Projekt „Junges Wien – my Story“ fand im Rahmen des Kinder- & Jugendbeteiligungsprojektes „Werkstadt Junges Wien“ statt. Die Idee war, Jugendlichen innerhalb ihrer Lebenswelt Partizipation zu ermöglichen und anzuregen.
Die Zielgruppe
Ursprünglich wurde das Projekt für medienaffine Jugendliche im Alter von 14-18 Jahren mit Lebensmittelpunkt in Wien und Interesse an Social Media sowie Themen rund um die Stadt Wien konzipiert. Auf Grund des Interesses von jüngeren und auch älteren Jugendlichen wurde die Zielgruppe schließlich auf 12-20-Jährige ausgeweitet.
Die Stadt aus der Perspektive von Jugendlichen
Das Ziel war, Themen rund um die Stadt Wien aus der Sicht von Jugendlichen, in Form von Onlinemedien-Kommunikation, nach Außen zu tragen.
Zu Beginn wurden in Form eines 2-tägigen Workshops verschiedene Themenschwerpunkte rund um die professionelle Nutzung sozialer Netzwerke erarbeitet. Anschließend traf sich die Gruppe von Februar bis Juni 2019 in 14-tägigen Abständen, um Inhalte zu Themen rund um die Stadt Wien aufzubereiten.
Die Jugendlichen produzierten in Form von unterschiedlichen Formaten wie Blog, Video, Podcast und Foto Inhalte zu Themen, die sie in ihrer Stadt bewegen.
Die produzierten Inhalte wurden auf der Seite https://archiv.medienzentrum.at/mystory-wien und unter dem Projekt-Hashtag #SocialStorySquad auf dem Instagram-Kanal vom wienXtra-medienzentrum gesammelt. Die Gruppe hatte völlig freie Hand darüber, welche Inhalte und Formate sie bearbeiten möchten.
Wesentliche Projekt-Learnings
Struktur & Schwerpunktsetzung
Generell war es im gesamten Projektverlauf wichtig, den Jugendlichen möglichst viel Verantwortung und Gestaltungsfreiheit zu überlassen – und sie zugleich nicht zu überfordern. In der Projektumsetzung waren daher vor allem in der Arbeit mit den jüngeren Teilnehmer_innen, klare Strukturen und Themenschwerpunktsetzung notwendig.
Methodenansatz
In einer Brainstorming-Session im Workshop zu Beginn kristallisierten sich schnell Themen heraus, an denen alle Teilnehmer_innen Interesse fanden.
Im weiteren Projektverlauf haben die Gruppenleiter_innen bereits im Vorfeld konkrete Themenvorschläge aus diesen Interessensgebieten vorbereitet, was den Jugendlichen dabei geholfen hat Struktur und Orientierung zu finden. Sobald sich die Gruppe dann auf ein konkretes Thema geeinigt hatte, wurde gemeinsam diskutiert welches Format (Video, Podcast, Blogbeitrag etc.) sich dafür am besten eignet.
Um den Jugendlichen einen Rahmen zu bieten, erhielten sie zu Beginn jeder Session eine kurze Einführung in die Thematik sowie in das gewählte Format. Dabei wurde allerdings stark darauf gesetzt, dass sie ihr bereits bestehendes passives Wissen zu Onlinemedien auch aktiv einsetzen können. Zum Beispiel wurden ihnen verschiedene Podcasts und Interviews vorgespielt und dann von den Jugendlichen analysiert und notiert, was Merkmale davon sind und was einen guten oder schlechten Podcast kennzeichnet. Durch die Anerkennung und Erkenntnis ihrer eigenen „Expertise“ im Bereich Onlinemedien war ihnen bei der Produktion ihres eigenen Videos oder im Podcast (Link) auch wichtiger, gewisse Qualitätsstandards einzuhalten. In der weiteren Umsetzung wurden die Teilnehmer_innen auch zum Experimentieren eingeladen und erhielten je nach Bedarf Unterstützung und Feedback bei der Contenterstellung.
Die Jugendlichen wählten zum Ende jedes Termins bereits das Thema für das nächste Treffen – das half auch dabei, die Teilnahme an den Terminen weiterhin zu garantieren.
Gruppenzugehörigkeit
Trotz einer geringen Teilnehmer_innen-Anzahl konnte sich in der Gruppe ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln. Für die Gruppenfindung hat sich der Start mit einem intensiven Workshop als positiv und wichtig erwiesen. Weiters hat die Einführung des Gruppennamens #SocialStorySquad das Gruppengefühl gestärkt.
Grundstimmung in der Gruppe
Generell war die Stimmung in der Gruppe sehr interessiert und aufgeschlossen. Vereinzelt sind neue Jugendliche zu Folgeterminen dazugestoßen, worauf die bestehende Gruppe sehr offen reagiert hat.
Verschiedene Interessenslagen
Trotz des relativ großen Altersunterschiedes der Gruppe und den damit verbundenen unterschiedlichen Interessenlagen der Jugendlichen konnten sich die Teilnehmer_innen auf Themen einigen und gemeinsame Interessen finden – Themen wie Klimawandel oder Bildungspolitik waren allen ein Anliegen.
Alter der Teilnehmer_innen
Jüngere Teilnehmer_innen benötigten bei der Umsetzung mehr Unterstützung. Dadurch war selbständiges Arbeiten nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Das führte zu deutlich mehr Betreuungsaufwand als zu Beginn erwartet. Für den geplanten Projektverlauf wäre die geplante Zielgruppe (14-18-Jährige) besser geeignet gewesen.
Zeitfaktor
Die Folgetreffen dauerten jeweils drei Stunden. Durch den erhöhten Betreuungsaufwand stellte sich heraus, dass sich die Produktion von kürzeren Beiträgen besser eignete.
Kommunikation mit der Gruppe
Die Kommunikation mit der Gruppe erfolgte über eine WhatsApp-Gruppe, was sich für die Jugendlichen und die Gruppenleiterinnen gleichermaßen praktisch erwiesen hat.
Stefanie Summerauer – Visionistas,