Rollstuhltraining in der Jugendarbeit

Der Anspruch einer inklusiven Bildung fordert auch die Auseinandersetzung mit bisher Unbekanntem. Im Sommer 2024 gaben wir den Besucher*innen in mehreren Parks in der Leopoldstadt die Gelegenheit, eigene Erfahrungen in einem Rollstuhl zu machen.

Das Kennenlernen und Ausprobieren fand unter fachkundiger Anleitung des Rollstuhlfahrers Adil Embaby statt, der regelmäßig Workshops zum Themenbereich gibt. Nach einem Überblick zum Aufbau von unterschiedlichen Rollstühlen und deren wichtigsten Merkmalen und Funktionen, konnten diverse Fahrtechniken ausprobiert werden. Mit abwechslungsreichen Bewegungsangeboten wie Hindernisparcours, spielerischen Wettrennen oder Ballspielen konnten unmittelbare Erlebnisse für die Beteiligten erfahren und ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse und die Lebensrealität von Menschen im Rollstuhl gewonnen werden, denn die Teilnehmer*innen waren auch mit den Rollstühlen einkaufen und konnten so einige Alltagshürden selbst erfahren.

Trotz der Anstrengungen zeigten die Allermeisten großes Durchhaltevermögen und Interesse. Die Vielfalt und der Facettenreichtum des Erlebten waren sichtlich beeindruckend. In der Nachbesprechung wurden die subjektiven Wahrnehmungen der Herausforderungen und individuellen Lösungsansätze aus der Perspektive der Rollstuhlfahrer*innen diskutiert. Auf diese Weise wurden die Teilnehmer*innen sensibilisiert und erhielten ein besseres Verständnis für den Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen. Die Erfahrung, selbst im Rollstuhl zu sitzen, öffnete den Jugendlichen die Augen für Herausforderungen, mit denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert sind und half so, Berührungsängste und sozialen Barrieren abzubauen, nicht nur im physischen, sondern auch im zwischenmenschlichen Bereich. Eine inklusive Gesellschaft beginnt mit solchen kleinen, aber bedeutenden Schritten.

Die Kinderfreunde Leopoldstadt
Kontakt:

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