Die Jugendlichen lieben Instagram und bekommen die meisten Likes auf Selfies – das dachte ich lässt sich kreativ(er) nutzen!
“Prepared to Pose” ist ein dreiteiliger Workshop bei dem wir zuerst unser Verhalten auf Instagram reflektieren und dabei vor allem Selfies unter die Lupe nehmen: Was ist mir bei einem Selfie wichtig? Wie oft schieße ich ein Selfie? Verwende ich die Filter? Probiere ich unterschiedliche Posen? Im Anschluss gibt es einen Input zum Thema künstlerische Selbstporträts im Laufe der Zeit um zu zeigen, dass sich die Menschen schon sehr lange selbst abbilden und dafür immer wieder kreative Formen gefunden haben. Im praktischen Teil bereiten wir uns auf die Selbstporträts vor, dafür gestalten wir z.B. Accessoires, mit denen wir vor der Kamera posieren wollen. Ich ermuntere die Jugendlichen fantasievoll an die Sache heranzugehen, wenn ihnen die Selbstporträts zu verrückt werden müssen sie sie nicht posten, das Ausprobieren ist wichtig! Mit dem Selbstgebastelten wird nun vor der Kamera posiert.
Zunächst habe ich den Workshop im Mädchentreff angeboten. Im Anschluss an die Veranstaltung stellten wir die Bilder im Jugendtreff aus. Daraufhin wünschten sich auch die Burschen einen solchen Workshop. Der Workshop ist für alle möglichen Zielgruppen (Alter, Gruppengröße, etc.) adaptierbar.
Besonders eindrucksvoll fand ich, wie sehr es die Jugendlichen interessiert sich über Instagram im Gespräch auszutauschen und wie leicht es ihnen fällt vor der Kamera zu posieren. Es gab ein paar Jugendliche die es gewagt haben besonders ausgefallene Dinge zu gestalten und sich mit diesen sogar vor die Kamera zu wagen, andere trauten sich immerhin mit den von anderen gebastelten Dingen zu posieren und wieder andere machten kleine Schritte raus aus ihrem standardisierten Postingverhalten, was ich auch als großen Erfolg betrachtete.
Die Jugendlichen liebten das Projekt und wünschen sich seither immer wieder Fotoshootings zu machen oder das Ganze nochmal zu wiederholen.
Ich freue mich sehr über Austausch, sollte sich jemand von einer anderen Einrichtung für das Projekt interessieren.
Johanna Schwab, Molly’s Jugendtreff, Wiener Familienbund