In letzter Zeit werden wir immer wieder von unterschiedlichsten Stellen mit einer Frage konfrontiert. „Was brauchen die Kinder und Jugendlichen derzeit?“ Unsere Antwort ist so kurz wie – akut – unmöglich. Ein Stück Normalität. Persönlichen Kontakt mit ihrer Peergroup, kuscheln, quatschen, sporteln, blödeln, und vor allem nicht immer psychisch im Korsett der Corona-Regeln unterwegs sein zu müssen. Die digitale Offene Kinder- und Jugendarbeit hat es uns ermöglicht, zu einem Teil unserer Besucher*innen weiterhin Kontakt zu halten. Unsere Arbeit und unsere Angebote haben sich drastisch geändert, und wir waren und sind stolz darauf, was wir in diesem Bereich in kürzester Zeit lernen und umsetzen konnten.
Wenn wir auch keine Normalität bieten können, so wollen wir doch versuchen, uns dieser mancherorts abstrakt anzunähern. Wir haben dafür die Räumlichkeiten unserer Einrichtung „Come In“ fast maßstabsgetreu auf der Plattform gather.town nachgebaut. Man bewegt sich als Spielfiguren durch die digitalen Räume und kann gemeinsam interagieren. Steht man nahe zu anderen Figuren werden automatisch Videochats aufgebaut, abseitsstehende Gruppen können nicht zuhören, sich aber ihrerseits per Videochat über andere Themen unterhalten. An den üblichen Aufenthaltsorten im Jugendzentrum sind kleine Minigames integriert, an denen gemeinsam Bilder gezeichnet, Karten gespielt oder Sudokus gelöst werden können. Auf diversen Monitoren laufen Videos, die manchmal Inhalte pädagogisch aufarbeiten, manchmal der Unterhaltung dienen. Es gibt zudem auch integrierte Dokumente, auf denen mit anderen Anwesenden Hausaufgaben gemacht- oder einfach Texte verfasst werden können.
Ist das Normalität? Natürlich nicht. Nicht Ansatzweise. Aber unsere Besucher*innen freuen sich mit uns durch die vertrauten Räumlichkeiten zu wandern und die digitale Interaktion etwas verspielter zu gestalten. So wie es „in echt“ ja auch oft ist.
Lukas Manzenreiter
Come In
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