Zwischen Klebestiften, Salzteig und bunten Papierschnipseln passiert etwas, das sich nicht basteln lässt und doch jede Woche aufs Neue entsteht: echte Gemeinschaft. In den Räumlichkeiten von Zeit!Raum 15 in der Sechshauserstrasse treffen sich Kinder zwischen 6 und 13 Jahren zu einem Angebot, das weit mehr ist als eine Bastelstunde. Die Inklusive Spiele- und Bastelwelt ist ein Ort, an dem Fantasie, Sprache und Miteinander wachsen, ganz ohne Leistungsdruck, dafür mit viel Freiraum und Herz.
Mehrwert
Da der Verein Zeit!Raum aufsuchend arbeitet und die Angebote weitgehend ohne Voranmeldung stattfinden, war das Indoor-Programm gut besucht und voller Leben. Aus Marmeladendeckeln wurden Rennautos, aus Salzteig entstanden kleine Kunstwerke und gemeinsam gestalteten die Kinder farbenfrohe Dekorationen. Beim Spielen von Gesellschaftsspielen wurde ganz nebenbei der Wortschatz erweitert und die Sprachkompetenz gefördert.
Inklusive Haltung
Im Mittelpunkt des Programms stand der Jahresschwerpunkt „Inklusion.JA“. Die Angebote wurden bewusst so gestaltet, dass wirklich alle Kinder mitmachen konnten – unabhängig von Herkunft, Sprache oder individuellen Fähigkeiten. Durch angepasste Kommunikation, gestenreiche Erklärungen und gezielte Unterstützung wurden sprachliche und soziale Hürden abgebaut. Die inklusive Haltung war dabei nicht nur ein theoretisches Ziel, sondern wurde Woche für Woche im kreativen Tun erfahrbar.
Gemeinschaftsprojekte
Ein Hohepunkt im Rahmen unserer Inklusiven Spiele- und Bastelwelt 2024 war das selbst entwickelte „Schlangenspiel“ – ein kreatives Gemeinschaftswerk, das von den Kindern von Grund auf erdacht, gestaltet und umgesetzt wurde. Vom Spielbrett bis zu den Regeln entstand alles in Eigenregie. Dabei konnten die Kinder nicht nur ihrer Fantasie freien Lauf lassen, sondern auch erleben, wie viel Spaß es macht, gemeinsam etwas Neues zu erschaffen. Partizipation, Teamwork und kreative Selbstbestimmung – ganz praktisch gelebt!Das „Schlangenspiel“ war ein Paradebeispiel dafür, wie durch gemeinsames Planen, Basteln und Spielen ein Raum entsteht, in dem jede*r gesehen, gehört und ernst genommen wird. Die Begeisterung der Kinder war spürbar: Alle waren mit Feuereifer dabei und das fertige Spiel wurde nicht nur stolz präsentiert, sondern auch regelmäßig wieder gespielt. So wurde aus einem kreativen Projekt ein nachhaltiges Gruppenerlebnis mit echtem Mehrwert für alle. Auch weitere gemeinschaftliche Bastelprojekte wie ein Tischfußballspiel oder ein selbst gestaltetes Dosenwerfen fanden großen Anklang.
Im Sommer machte uns das gute Wetter Konkurrenz – die Gruppe wurde kleiner. Doch auch mit wenigen Kindern blieb die Stimmung sehr gut. Die Rückmeldungen waren durchwegs positiv – „Wann basteln wir wieder?“ war eine der häufigsten Fragen.
Tipp für Kolleg*innen: Plant flexibel, lasst Platz für spontane Ideen – und keine Angst vor Chaos. Aus dem entsteht oft das Schönste! Wir konnten die Erfahrung sammeln das Balance zwischen Bastel- und Spielzeit sehr unterschiedlich angepasst werden musste, um den Bedürfnissen der Kinder noch besser gerecht zu werden.
Verfasser/ Kontakt
Reyhan A-Badri, Zeit!Raum 15
Zeit!Raum – Verein für soziokulturelle Arbeit, Wien
Sechshauser Straße 68–70, 1150 Wien
Mail:
Tel: +43 1 892 74 00-26
https://www.zeitraum.org
