Im Rahmen unseres Jugendzentrums (VZA) haben wir ein Inklusionsprojekt gestartet, das queeren Jugendlichen einen sicheren Raum bieten und gleichzeitig mehr Verständnis und Akzeptanz innerhalb der gesamten Jugendgruppe schaffen sollte. Dabei wurden wir mit einer großen Herausforderung konfrontiert: Offene homophobe Äußerungen, Vorurteile und Ausgrenzung durch einige der Jugendlichen führten zu spürbaren Spannungen und Konflikten im Alltag.
Uns war schnell klar, dass reine Aufklärung nicht ausreichen würde – wir wollten Räume schaffen, in denen echte Begegnung und gemeinsames Erleben möglich sind. Deshalb suchten wir gezielt nach Interessen, die alle Jugendlichen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität – teilen könnten. Dabei stießen wir auf zwei starke verbindende Elemente: Musik und Tanz.
In verschiedenen Workshops und Kursen konnten die Jugendlichen gemeinsam Songs schreiben, Beats produzieren, Tanzchoreografien einstudieren oder sich einfach frei zur Musik bewegen. Diese kreativen Angebote halfen dabei, Vorurteile abzubauen, weil sie die Jugendlichen auf einer persönlichen Ebene zusammenbrachten. Beim gemeinsamen Proben, Lachen und Scheitern entdeckten viele, dass sie mehr verbindet als trennt – und dass Freundschaft auch mit queeren Menschen völlig selbstverständlich sein kann.
Durch diese gemeinsamen Erfahrungen entstand ein Raum, in dem Verständnis und Respekt wachsen konnten – ohne Zwang, sondern durch echtes Miteinander. Zwar gab es weiterhin Herausforderungen, doch die Atmosphäre wurde spürbar offener. Das Projekt zeigte uns eindrucksvoll, wie kraftvoll kreative Ansätze sein können, wenn es darum geht, Brücken zwischen verschiedenen Lebensrealitäten zu bauen.
Autor*innen: das Team des VZA
