Handschlag feiert Comeback

Wir beobachten in den Parkanlagen von Margareten, dass Begrüßungen und Verabschiedungen mit Körperkontakt wie Handschläge oder Umarmungen unter Parknutzer*innen wieder möglich sind. Und das ist gut so!

Immerhin hat der Handschlag als Begrüßung eine jahrtausendealte Tradition, die tief in unserer Kultur und Geschichte verwurzelt ist. Ursprünglich im antiken Griechenland als Zeichen des Friedens und der Freundschaft verwendet, hat er sich zu einem universellen Symbol des Vertrauens und der Gleichstellung entwickelt.* Wenn zwei Menschen sich die Hand geben, zeigen sie nicht nur Respekt, sondern auch gegenseitige Anerkennung, Wertschätzung und Offenheit.

Stattdessen griffen wir zu alternativen Begrüßungsformen wie dem Ellbogenstoß, die jedoch nie die gleiche emotionale Tiefe erreichten. Die Rückkehr des Handschlags in die Parkanlagen, begleitet von innigen Umarmungen, ist daher mehr als nur ein Wiederaufleben einer alten Gewohnheit. Es bedeutet, dass wir uns nach den Jahren der Distanzierung und Isolation das unerschütterliche Bedürfnis nach sozialer Nähe, Zusammenhalt, menschlicher Wärme und echter Verbundenheit nicht nehmen lassen.

Für Kinder und Jugendliche hat der Handschlag eine besondere Bedeutung, da er ihnen hilft, soziale Fähigkeiten zu entwickeln und das Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu stärken. In einer Zeit, in der digitale Kommunikation oft die Oberhand gewinnt, bietet der Handschlag eine wertvolle Möglichkeit für reale, menschliche Interaktionen. Durch diese Geste lernen die Kinder und Jugendlichen, Vertrauen zu anderen aufzubauen und soziale Bindungen zu festigen.

Auch für uns Parkbetreuer*innen ist die Rückkehr des Handschlags bedeutsam. Sie schafft eine Atmosphäre des Vertrauens und der Nähe, stärkt die Beziehungen zu den Besucher*innen und fördert das Gemeinschaftsgefühl. Diese kraftvolle Geste baut Barrieren ab und fördert eine inklusive Gemeinschaft, in der sich alle unabhängig von ihrem Hintergrund, ihrer Kultur oder ihren Fähigkeiten willkommen, geschätzt und eingebunden fühlen.

Ein Handschlag ist jedoch nicht ohne Herausforderungen, und es kommt vor, dass weiblichen Parkbetreuerinnen der Handschlag verweigert wird. In solchen Situationen ist es wichtig, sensibel auf verschiedene Ansichten einzugehen und dieses Verhalten respektvoll anzusprechen. Durch offene Gespräche über gegenseitigen Respekt und Akzeptanz können wir alternative Begrüßungsformen finden, die für beide Seiten akzeptabel sind. Der Fokus liegt immer auf Respekt und Inklusion. Es kam bereits vor, dass sich solche Situationen nach einer Weile gelöst haben und der Handschlag schließlich doch noch möglich wurde.

Wir sind jedenfalls erfreut, dass der Handschlag sein Comeback als beliebte und universelle Geste feiert und wieder fester Bestandteil unserer Arbeit ist.

*https://www.history.com/news/what-is-the-origin-of-the-handshake, 10.07.2024/09:40

Autorin: Petra Klemenschitz für Institut für Erlebnispädagogik

Stadt Wien MA13

WIENXTRA Nach oben ↑