Essen retten, gesund jausen

Nachhaltig gesund ernähren und Lebensmittelverschwendung thematisieren

Wir möchten einen Teil unserer Arbeit vorstellen, mit der wir die Gesundheit unserer Zielgruppe fördern: Wir retten Lebensmittel und können so mit den Teilnehmer*innen unserer Angebote viel Obst und Gemüse essen sowie dessen Herkunft mit ihnen thematisieren!

Wie funktioniert das genau?

Auf Initiative einiger Mitarbeiter*innen kooperieren wir seit etwas mehr als einem Jahr mit einer Billa-Filiale in der Lorystrasse! Wir holen zumindest einmal, meistens zweimal in der Woche einen Einkaufswagen mit aussortiertem Obst und Gemüse ab. Ein*e Mitarbeiter*in von uns schaut genau, was essbar ist, sortiert und wäscht die guten Lebensmittel und entsorgt den Rest. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Filialleitung und die Mitarbeiter*innen der Billa-Filiale!

Die geretteten Lebensmittel verwenden wir in unseren Aktionen, wo wir Sie gemeinsam mit den Kindern und Teenies verarbeiten: es entstehen gesunde und leckere Smoothies, (Obst-)Salate, Ofengemüse und vieles mehr! Oft werden das Obst und Gemüse und von kleinen und größeren Händen einfach in mundgerechte Stücke geschnitten und im Park und Club genüsslich gesnackt!

Im Laufe des letzten Jahres ist uns vermehrt aufgefallen, dass Kinder und Teenies hungrig in unsere Angebote kommen. Durch die Lebensmittelrettung können wir unserer Zielgruppe regelmäßig gesundes Essen anbieten und gemeinsam leckere Mahlzeiten zubereiten und kochen und leisten damit einen kleinen, aktiven Beitrag zur Ressourcenschonung! Zudem wird für die Teilnehmenden wortwörtlich greifbar, wie viele Lebensmittel bereits auf dem Weg vom Feld in unsere Küchen im Müll landen, obwohl Sie noch essbar sind. Wir können so leichter Lebensmittelverschwendung, gesunde Ernährung, kochen und Klimaschutz mit den Kindern und Teenies thematisieren und ein Bewusstsein für diese Themen fördern.

Herausfordernd ist aus unserer Sicht, dass es neben unserer Arbeit für und mit der Zielgruppe zeitlich eng sein kann, eine weitere Aufgabe zusätzlich zu erledigen, denn Abholen, sortieren und waschen brauchen immer ca. 1,5 Stunden extra.  Außerdem ist zu bedenken, dass beim Sortieren und Säubern der Lebensmittel die Hände schmutzig werden und es manchmal etwas unangenehm riechen kann.

Trotz dieses Mehraufwands möchten wir andere Einrichtungen und Kolleg*innen ermutigen, ebenfalls Kooperationen mit Supermärkten in der Umgebung einzugehen – es lohnt sich!

Die Frage eines Mädchens „Habt ihr heute kein Obst dabei?“, hat uns bewusst gemacht, dass die gesunden Jausen für einige Teilnehmer*innen ein wichtiger Fixpunkt geworden sind, auf die sie sich immer wieder freuen. Insbesondere, wenn die Teller, Boxen, Töpfe, Becher und Bleche immer wieder leer geputzt wurden und die Kinder und Teenies happy waren, haben wir uns in unserer Arbeit bestätigt gefühlt. Und so gemerkt, dass der Mehrwert den Mehraufwand in unserem Fall überwiegt!

Text: Anselm Herold & Benedikt Meyer-Weitkamp, Verein Balu&Du/mojosa
Kontakt:

Link: Mojosa – Verein Balu&Du

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