Ein Bericht der Parkbetreuung der Wiener Kinderfreunde aktiv in Favoriten.
Die Parkbetreuung der Wiener Kinderfreunde aktiv in Favoriten ist ein ganzjähriges Angebot. Daher konnte zumindest mit einem Teil der Kinder – trotz plötzlichem Stillstand durch die Corona-Krise in der persönlichen “Vor-Ort-Arbeit” – eine freizeitpädagogische Betreuung aufrechterhalten werden. Dazu nutzten wir die Telefonnummern und E-Mailadressen, die uns Eltern zur Verfügung gestellt haben oder WhatsApp-Gruppen, zu denen uns Kinder selbst eingeladen haben. Gerade für Kinder aus einkommensschwachen Familien, die in kleinen Wohnungen leben, sind die Parkbetreuungs-Teams dadurch wichtige Ansprechpersonen geblieben.
Kontakt halten über die Plattform Padlet
Nach viel Herumprobieren haben wir uns letztendlich dazu entschieden, via der Plattform Padlet (das ist eine digitale Pinnwand, auf der Texte, Bilder, Videos, Links, Sprachaufnahmen, Bildschirmaufnahmen und Zeichnungen abgelegt werden können) mit den Kindern in Kontakt zu treten und freizeitpädagogische Aktivitäten hierauf aufzubauen. Das hat wunderbar geklappt. Die Kids konnten Beiträge sehen und anhören, lesen und selbst verfassen. Großartige gemeinsame Seiten sind hierbei entstanden. Das Arbeiten mit Padlet wollen wir aufgrund des großen Erfolgs auch weiterhin beibehalten.
Sackerlaktion über die Fenster
Ab Anfang Mai haben wir begonnen – zuerst die Kolleg_innen des Fair-Play-Teams, dann teilweise die Parkbetreuer_innen selber – über die Fenster der Betreuungslokale Bastelsackerl, Ausmalbilder, Geschenkartikel, Rätselspiele etc. an die Kinder auszuteilen. Sie durften auch auf einer Liste ankreuzen, welche Materialien sie interessieren würden, damit wir individuelle Sackerln zusammenstellen können. Der Jubel war groß!
Nun sind die Parkbetreuer_innen auch wieder vor Ort in den Parks – Mitte Mai ging es endlich wieder los, aber natürlich mit Corona-Spielregeln: Beim Spielen wird auf Kontaktspiele verzichtet. Es werden ausschließlich Spielsachen verwendet, die gut desinfiziert werden können, oder solche, die die Kinder mit nach Hause nehmen können. Auch zum Ausborgen bieten wir Spiele an, die wir auch gewissenhaft reinigen, bevor sie weitergeben werden. Die Maßnahmen von der Bundesregierung gelten natürlich auch weiterhin für die Parkbetreuung, wie z.B. mindestens einen Meter Abstand halten. Die Parkbetreuung findet außerdem nun in kürzeren Phasen und flexibler als sonst üblich statt.
Corona-Maßnahmen im Park erschweren die Beziehungsarbeit
Anfangs haben wir vereinsintern entschieden, die Masken innerhalb der Parkanlagen zu tragen, als Vorbild und Mahnung, dass die Gefahr einer weiteren Corona-Anstiegswelle noch nicht komplett gebannt ist. Nun tragen wir die Masken nur noch bei uns und setzen sie im Bedarfsfall auf. Ein Grund dafür ist, dass wir Probleme bei der Kommunikation mit unserer Zielgruppe hatten. Viele der Kinder finden die Maske befremdlich und hatten große Probleme, uns deutlich zu verstehen. Mit der Abstandsregel gab es bisher keine größeren Probleme in der Parkbetreuung (im Gegensatz zum allgemeinen Treiben in den Parkanlagen…).
Trotzdem fällt es allen schwer, sich immer wieder daran zu erinnern, dass Umarmungen und Abklatschen bis auf weiteres von anderen Begrüßungsarten ersetzt wird und wir müssen zugeben: es ist einfach komisch, die Kinder auf Abstand halten zu müssen. Aber wir wissen uns zu helfen und spielen z.B. Distanzspiele mit den Kindern. Besonders „alte“ Spieleklassiker wie Tempelhüpfen, Stadt-Land-Fluss oder Schere, Stein, Papier eignen sich dafür gut und werden von den Kindern begeistert angenommen.
Alles in allem sind wir noch weit entfernt von einer “normalen” Parkbetreuung, aber wir nähern uns an – Schritt für Schritt, aber langsam…und nicht zu nah 🙂
Michaela Waiglein-Wirth, Kinderfreunde aktiv
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