Gemeinsam setzen wir tagtäglich Zeichen für eine offene und tolerante Gesellschaft – das wollten wir mit einer kollektiven Schrift visualisieren. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Vereins Wiener Jugendzentren im Jahr 2018 haben alle Jugendzentren gemeinsam eine „Festschrift der besonderen Art“ gestaltet. Sie besteht aus den Schriftzeichen von Kindern und Jugendlichen, Jugendarbeiter_innen und Mitarbeiter_innen – alle, die im Verein Wiener Jugendzentren involviert sind.
Die Inspiration für die Produktion einer kollektiven Schrift kam vom pakistanischen Lokal Deewan. Natalie Deewan machte aus Kellner-Notizen, Lieferscheinen, Gästebucheintragungen eine eigene Font, die Heterotypia.
Ein Mix aus Handschriften
Wir stellten unseren Jugendeinrichtungen ein leeres Raster mit Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Zahlen und den wichtigsten Sonderzeichen zur Verfügung, mit der Bitte dieses handschriftlich auszufüllen. Alle bekamen den gleichen schwarzen Stift, hatten sonst aber alle Freiheiten beim Ausfüllen. Wie in der Jugendarbeit so üblich, wurden der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Digitalisierung
Im nächsten Schritt scannten wir alle ausgefüllten Zeichenvorlagen ein und per Los wurde mindestens ein Zeichen pro Jugendeinrichtung ausgewählt. Dieses wurde freigestellt, mit der freien Software „INK“ vektorisiert und als svg. Datei gespeichert. Denn dieses Dateiformat ist kompatibel mit dem freien Online-Programm „Glyphr Studio“. Mit diesem wurden die einzelnen Zeichen zu der gemeinsamen Festschrift der Wiener Jugendzentren zusammengefügt.
Verbreitung
Die Festschrift der Wiener Jugendzentren steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND (=Namensnennung – Nicht-kommerziell – Keine Bearbeitungen) zum freien Download zur Verfügung.
Sie kann für nicht-kommerzielle Zwecke verwendet werden, solange die Inhalte nicht verletzend, herabwürdigend, sexistisch, rassistisch oder illegal sind. Das Schriftbild harmoniert am besten mit einer wertschätzenden und liebevollen Kommunikation.
Bist du bereit, um Zeichen zu setzen?!
Elisabeth Hauer, Wiener Jugendzentren