Auch wenn man nichts sehen kann, kann man sich künstlerisch und handwerklich ausleben. Welche Sinne und Fähigkeiten braucht man um blind Kunst zu machen? Diese Thematik wollten wir, vom Verein zur Förderung der Spielkultur, den jungen Parkbesucher*innen (6-14 Jahre) durch unser Projekt “Blinde Tonwerkstatt” näherbringen und ihnen gleichzeitig ein neues Material vorstellen sowie ihre Kreativität anregen.
Projektverlauf: Zuerst bereiteten wir einen Tisch mit Tischdecke, einem Kübel Wasser in der Mitte zum Ton befeuchten und Augenbinden vor. Nun wurden allen die Augen verbunden und sie bekamen ein Stück Ton in die Hand gelegt. Zunächst dachte sich jede*r eine Idee aus, was er/sie gerne machen würde. Dann konnten die Kinder blind den Ton formen, wobei sie primär ihr Vorstellungsvermögen und ihren Tastsinn benützten. Nach einer Zeit durften die Teilnehmer*innen ihre Augenbinden abnehmen, ihre Werke betrachten und mit dem Werkzeug noch letzte Details machen. Nach einer kurzen Trocknungszeit durfte wer wollte sein Werk noch mit Wassermalfarben bemalen und mitnehmen. Während sie an ihren Kunstwerken arbeiteten, sprachen wir mit ihnen über ihre Eindrücke. Welche Herausforderungen gab es? Wie fühlt sich der Ton an, wenn man mehr oder weniger Wasser verwendet? Wie gut ist ihnen ihre Idee gelungen, ohne etwas gesehen zu haben?
Fazit: Das Projekt kam bei allen Teilnehmenden gut an. Ihnen gefiel das Gefühl des kühlen Tons in ihrer Hand und sie waren sehr zufrieden mit ihren Ergebnisse. Schön war auch zu beobachten, wieviel Rücksicht die Parkbesucher*innen auf einander nahmen, als alle die Augenbinden aufhatten.
Materialien: ein Stück Ton, Tischdecke, Augenbinden, Kübel mit Wasser, optional: Modellierwerkzeug, Wassermalfarben
Autorin: Nana Anjani Past für Verein zur Förderung der Spielkultur