75 Jahre offene Kinder- und Jugendarbeit: Ein Festakt und viele Gratulant:innen

Am 23. Juni wurde im Wien Museum in einem Festakt das 75-jährige Bestehen der offenen Kinder- und Jugendarbeit gefeiert. Als Gratulant:innen stellten sich zahlreiche Politiker:innen, Geschäftsführer:innen und der Psychiater und Autor Paulus Hochgatterer ein.

Zu Beginn blickte Bürgermeister Michael Ludwig auf die vergangenen 75 Jahre zurück und gab einen Überblick über die Entwicklung der offenen Jugendarbeit. Dabei betonte er wie auch alle anderen Redner:innen die Bedeutung, die diese Arbeit für die Kinder und Jugendlichen der Stadt hat.

Nach Grußbotschaften von Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling, Wien Museumsdirektor Matti Bunzl auf der Bühne und Ministerin Claudia Plakolm per Video beleuchtete Paulus Hochgatterer in einer Keynote die Bedingungen, in denen Kinder heute aufwachsen und welchen Herausforderungen sie gegenüberstehen.

Dabei schlug er den Bogen vom Thema Identität über den Begriff „Das Fremde“ hin zur Wiederkehr des überwunden Geglaubten. Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen ist immer eine Frage der Haltung, mit der ihnen begegnet wird.

Identität ist bei Kindern und Jugendlichen stark mit den Begriffen Heimat und „zu Hause“ verbunden. Ist Heimat ein Land oder kann Heimat auch ein Wohnwagen sein, mit dem man durch Europa fährt? Und heißt die Freiheit, sich durch die Welt zu bewegen, nicht auch, dass man immer wieder auf Freundschaften verzichten muss? Die Kinder und Jugendlichen brauchen das Fremde, um das Eigene zu entwickeln. Ohne das Fremde macht das Eigene keinen Sinn.

Von der Gegenwart zeichnete Hochgatterer ein düsteres Bild. Seiner Meinung nach erleben wir gerade den Triumph der Dummheit und eine Renaissance des Bösen. Der Verstand wird vom Hausverstand abgelöst, der ganz nahe am gesunden Volksempfinden liegt.

Im Anschluss an die Keynote erläuterten in einem Panel die Geschäftsführer:innen von WienXtra, Freiraum, Rettet das Kind und der Wiener Jugendzentren die Frage „Was brauchen Kinder & Jugendliche?“. Kurz zusammengefasst: Sie brauchen physischen Platz, von dem sie nicht verjagt werden, Raum in den Köpfen der Erwachsenen, der sie vorurteilsfrei sich entwickeln lässt, Zeit und Ressourcen, damit sie ihre Bedarfe und Bedürfnisse bearbeiten können und vor allem die offene Jugendarbeit als vorurteilsfreie Ansprechpartnerin, die eine Lobby für Kinder und Jugendliche ist.

Zum Abschluss luden die Moderatorinnen die Obfrau der Wiener Jugendzentren Marina Hanke und die Vorsitzende von WienXtra Dolores Bakos auf eine kleine Fantasiereise ein. Was würden sie machen, wenn sie für ihre Vereine 13 Millionen Golddukaten bekommen würden? Sie würden die Kinder und Jugendliche darüber entscheiden lassen, wofür das Geld ausgegeben werden soll.

Hanke und Bakos, die auch einen Sitz im Wiener Gemeinderat haben, beantworteten eine Frage, die schon von Beginn der Veranstaltung im Raum stand: Warum soll bei Kindern und Jugendlichen nicht gespart werden? Die Antwort: Kinder und Jugendlichen brauchen politische Priorität und das Geld, das die offene Kinder- und Jugendarbeit braucht, ist gut investiert. Wenn in diesem Bereich gespart wird, geht das auf Kosten der Gesellschaft.

Und was hat sich die Stadtregierung für die nächsten Jahre vorgenommen? Da wurden drei Bereiche genannt: Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Stadt soll ausgebaut werden, die Kinder- und Jugendstrategie soll weiterentwickelt werden und das Thema der psychischen Gesundheit der Kinder und Jugendlichen wird mehr in den Mittelpunkt rücken.

Im Anschluss an den Festakt wurde im Wien Museum zu einer Party geladen, zu der viele Kolleg:innen aus den Vereinen, die in Wien arbeiten, eingeladen waren.

Dem Team der MA13 ist es mit dem Fest gelungen, der offenen Jugendarbeit zu ihrem 75-jährigem Jubiläum einen Rahmen zu geben, der ihrer Bedeutung gerecht wird.

Wer mehr über die offene Jugendarbeit kann sich im Wien-Wiki auf dieser Seite informieren: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Offene_Kinder-_und_Jugendarbeit

Autor: Christian Orou, Jugendzentrum come2gether
Kontakt:

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